Dienstag, 31. Mai 2016

Erwachsenwerden I

Mein Weg in die Volljährigkeit


Wenn Kinder fragen: "Mama, wann bin ich endlich erwachsen?", so antwortet so manche realitätsnahe Mutter: "Wenn Du 18 Jahre alt wirst, dann bist Du auch erwachsen.". Nun bin ich vor fünf Monaten tatsächlich 18 geworden, theoretisch also erwachsen, der Begriff "volljährig" trifft meine Person dann wohl eher. Ich möchte erklären, weshalb ich an diesem Tag volljährig, aber noch lange nicht erwachsen wurde.

Mein 18. Geburtstag war am 12. März letzten Jahres. Alle hessischen Abiturienten wissen, am darauffolgenden Tag, dem 13. März begannen die diesjährigen Abiturprüfungen. Das galt auch für mich. Mit der weisen Entscheidung, den Englisch-Leistungskurs zu wählen, kam also auch meine erste schriftliche Abitur-Prüfung am Tag nach meinem Geburtstag. So stellte sich mir die Frage: "Wie möchte ich diesen Tag gebührend feiern?" Also tat ich was für mich und lag mich am Abend meines großen Tages vor einem anderen großen Tag in die Badewanne. Meine Mama bereitete Rosenblätter, Kerzen und eine schön gekühlte Flasche Sekt für mich vor. Das war's. Am Tag danach, also nach meiner Prüfung kamen noch Familie und ein paar Freunde, die Woche drauf, fuhr ich zum feiern nach Düsseldorf mit zwei Freundinnen, was ihr Geschenk an mich war.

Ich bin ganz ehrlich, wenn ich als Kind von meinem 18. Geburtstag träumte, dann war er ein glamouröses Fest mit all meinen Freunden, der ganzen Familie, allesamt gekleidet in eleganter Abendgarderobe, ein herrliches Mahl, eine pompöse Torte und eine ausgelassene Beteiligung am Tanz-Spektakel, vor allem aber mit dem Fokus auf meiner Person. Aber so läuft es nicht. Zumindest für mich nicht. Vielleicht klinge ich zynisch, aber Events wie dieser sagenumwobene 18. Geburtstag, sind sie nicht überbewertet? Erwarten wir nicht zu viel? Ist das Erwachsen-werden nicht viel mehr ein langwieriger Prozess als ein einmaliger Schritt, den man innerhalb eines Tages geht? Ja, das ist es. Und ich bin so verdammt froh, dass ich da keine Ausnahme bilde.

Ich möchte nicht sagen, mit dem heutigen Tage bin ich erwachsen. Ich hätte auch nicht sagen wollen, mit dem 12. März sei ich erwachsen. Ich meine, wer weiß das schon? Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass ich einen Reifeprozess durchgemacht habe, in dem ich auch heute noch bin, in dem ich vermutlich immer sein werde. Das menschliche Leben ist doch ein Prozess, ein Fluss, ständig in Bewegung. Mancher Fluss fließt schneller, mancher langsamer, das Tempo verändert sich. Eine Erkenntnis, die viele als selbstverständlich nehmen, die ich jedoch jedes Mal mehr zu schätzen weiß, je öfter ich sie mir vor Augen halte. Es ist eine Erkenntnis, die mich seit einigen Wochen oder Monaten bewusst durch Krisensituationen begleitet. Naja, der Begriff "Krise" ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Gemeint ist, eine Situation, in der nicht alles rund läuft und ich eine Herausforderung bewältigen muss. Zu solchen Situationen kam es recht oft in meinem Leben. Wie ich damit umging unterschied sich jedoch hin und wieder, je nach dem, ob ich unter Druck oder Stress stand; mal weinte ich, mal schrie ich, mal tat ich gar nichts. Oft löste der Druck Überforderung in mir aus und diese zeigte sich dann in diesen mehr oder minder extremen Reaktionen.
Seit einigen Wochen konnte ich nun beobachten, wie sich mein Umgang mit solchen Situationen veränderte. Ich ließ sie nicht an mich ran und betrachtete sie objektiv (soweit es eben möglich ist). Außerdem betrachtete ich diese Situationen als genau das, was sie eben sind, eine Situation, einen Moment, etwas non-permanentes. Man befindet sich im Fluss. Alles, was einem zustößt, hat die Macht, einen festzuhalten, sodass wir uns nicht mehr bewegen können, nicht mehr weiterkommen. Jeder von uns jedoch hat die Macht, das nicht zuzulassen, sich vom Griff zu befreien, loszulassen, weiter dem Fluss zu folgen. Es klingt so einfach und hat mich doch so viel Zeit gekostet zu verstehen und noch viel mehr Zeit, es anzunehmen und in meinem Leben zu etablieren.
Am Ende des Tages, der Woche oder des Jahres stand ein Ziel, steht immer noch ein Ziel. Die Ampel kann rot sein, die Tür zu oder es kann regnen. Manchmal hilft es, abzuwarten, bis es grün wird. Manchmal muss man den Schlüssel suchen. Manchmal muss man den Regenschirm aufspannen. Die Methode, die ich allerdings bevorzuge, ist die Schuhe auszuziehen und durch die Pfützen zu tanzen. Sehr erwachsen.
Doch genau das, ist für mich ein Teil des Erwachsenwerdens; Hürden aufzunehmen, sie nicht als Behinderung, sondern als eine weitere Möglichkeit zu sehen, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und sich niemals seines Lächelns berauben zu lassen.

Was hat all das nun mit meinem Weg in die Volljährigkeit, mit meinem 18. Geburtstag zu tun? Nicht besonders viel, damals war ich mir nämlich all dem noch nicht bewusst. Zwar war das keine Krise, trotzdem war ich sehr enttäuscht vom Verlauf der Dinge, ich hatte schlichtweg mehr erwartet. Rückblickend betrachtet jedoch, hatte ich Momente der Ruhe, ein herzliches Wiedersehen mit der Familie und einige einzigartige Erinnerungen an eine Nacht in Düsseldorf mit zwei sehr guten Freundinnen. Für mich klingt das keinesfalls nach Enttäuschung. Jedoch musste ich erst nach zurückgelgtem Weg flussaufwärts blicken, um mir dessen bewusst zu werden.

WHEATUS - TEENAGE DIRTBAG

-Nila.

Edit 31.05.16: Ich entdeckte diesen Post gut ein Jahr später und möchte ihn trotzdem veröffentlichen. Ich weiß nicht, was mich damals abgehalten hat, aber jetzt entscheide ich mich dafür.

Donnerstag, 21. Mai 2015

AC/DC Rock or Bust World Tour am 16.05.2015 in Hockenheim

Ein Konzertbericht


Vor ganz genau einer Woche schrieb ein Bekannter namens Horst in eine Whatsapp-Gruppe: "Jemand SA noch Lust auf AC/DC? Hab ne Karte über. 100 Euro. Ich fahr :-)". Gerade schaute ich das Bombenfinale von Germany's next Topmodel mit zwei Freundinnen, als ich ernsthaft überlegte, mit Horst und zwei seiner ehemaligen Schüler (er ist Lehrer) nach Hockenheim zu fahren. Eine solche Gelegenheit hat man schließlich selten zwei Mal im Leben. Ich beschloss noch eine Nacht darüber zu schlafen und ihm am nächsten Morgen meine Entscheidung mitzuteilen.
Am nächsten Morgen war ich noch um einiges euphorischer und schrieb ihm, dass ich  auf jeden Fall dabei sei.

Am Samstag-Morgen stand ich also um 9 Uhr auf, was so gut wie nie an einem Samstag vorkommt, und grübelte darüber, was man denn an einem AC/DC-Konzert trägt. Das naheliegendste war ein Fan-Shirt. Dumm nur, dass ich keines von AC/DC besaß. Ich überlegte also, wie es kommen würde, wenn statt der Hauptattraktion dieses Abends Jimi Hendrix, The Doors oder gar Itchy Poopzkid auf meiner Brust prangten. Ich entschied mich dagegen und trug stattdessen ein blaues Kleid mit einem weiß-dunkelblau gestreiften Oversize-Pulli darüber mit einer schwarzen Strumpfhose und braunen Leder-Stiefeln, meine Tasche hatte dasselbe Braun. Ich fühlte mich zwar ein kleines bisschen overdressed, aber die Tatsache, dass ich in weniger als 12 Stunden im Angesicht von AC/DC tanzte, ließ mich zu der Erkenntnis kommen, dass mir das absolut Bums war.

Meine Mutter fuhr mich also zum Bahnhof, sodass ich um 11 Uhr in den Zug nach Frankfurt stieg. Der Plan war, von dort aus nach Wiesbaden zu fahren und dort würde Horst dann mit dem Auto auf mich warten. Im Zug las ich den Gedichtband "Das Lied des Lebens" mit Gedichten von Hermann Hesse. Ich erwähne das, weil es später noch wichtig zur Vervollständigung dieser Erzählung werden wird. Am Frankfurter Hauptbahnhof angekommen, beschloss ich, mir für 2,75€ bei meinem Lieblingsbäcker "Le Crobag" ein Eierbrötchen mit Remoulade zu kaufen. In der S-Bahn nach Wiesbaden machte ich mich also voller Vorfreude an meine Brötchen, denn ich hatte noch nicht gefrühstückt. Als ich etwa bei der Hälfte angekommen war, fiel mir der Rest zu Boden, weil eine Gruppe Spanierinnen in die Bahn stieg und für eine kleine Spende aus vollem Halse "La Bamba" sang. Mir wurde das Becherchen nicht einmal hingehalten, weil die Dame, die umher ging und das Geld einsammelte, so viel Mitleid wegen meines heruntergefallenen Brötchens hatte. Schön, war ich wenigstens fein raus aus dieser Sache. Traurig war ich trotzdem wegen des Brötchens, denn es hinterließ auch einen Türknauf großen Fettfleck auf meinem Kleid. Auch das mit dem Brötchen erwähne ich, weil es später noch wichtig für die Story wird.

In Wiesbaden angekommen, warteten bereits Horst, Alex, Alfie und ein Bier im Auto auf mich. Mit den Klassikern von AC/DC in voller Lautstärke machten wir uns also auf die Autobahn nach Hockenheim. Dort angekommen, merkte ich mir mit viel Anstrengung, dass wir uns auf Parkplatz P1 befanden. Zum Glück entschied ich mich dagegen, meine Tasche im Auto zu lassen. Blöderweise nahm ich aber die Schlüssel an mich.
Wir begaben uns also mit tausenden anderen Fans Richtung Konzertplatz, was einen auf eine seltsame Weise an eine Pilgerfahrt erinnerte und ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie viel Zeit das beansprucht hat, denn ich verlor bereits nach dem zweiten Bier jegliches Zeitgefühl. Übrigens musste ich an diesem Tag für keines meiner Getränke zahlen, was unter anderem dazu führte, dass ich keinerlei Überblick hatte über das, was ich den Tag über zu mir nahm. Horst bezahlte mir und den Jungs nämlich sämtliche Bier und Klopfer.
Die Männer wollten sich dann noch Shirts kaufen, während ich mir ne Portion Pommes für 3,50€ gönnte. Das einzige, was ich auf diesem Gelände tatsächlich zahlte. Naja, das stimmt nicht ganz. Zu diesem Zeitpunkt ließ ich mich wohl schon sehr leicht zu etwas überreden. Also ließ ich mich von Horst dazu überreden, mir auch ein Shirt zu kaufen. Das hat er mir zwar vorgestreckt, aber er sagte schon gestern, dass das noch Zeit habe. Gut für mich, denn nach den 100€ fürs Ticket, bin ich fürs erste ganz schön blank.

Im Hockenheimring haben während eines Open-Air-Konzertes etwa 120.000 Zuschauer Platz. In Deutschland leben etwa 82 Millionen Menschen. Theoretisch war also jeder 682. Deutsche auf diesem Konzert. Deswegen war es nicht unwahrscheinlich, dass man noch mehrere Leute kannte, die das Konzert ebenfalls besuchten. Darunter waren auch Maurice, Freddi und ein junger Herr, den jeder nur bei seinem Nachnamen Schrottel nannte. Unter Absprache mit Horst, den eigentlich jeder Hörni oder noch witziger Horny nannte, trafen wir uns dann mit den drei Jungs und ihren vier Freunden unter denen noch ein anderes Mädchen namens Lisa war. Man merkte ihnen an, dass sie bereits total hinüber waren. Sie grölten total besoffen irgendwelche Lieder rum und man sah Alex und Alfie (beide 15) schon im ersten Moment an, dass sie alles andere als begeistert darüber waren, dass Horst und ich uns ernsthaft dieser Truppe anschließen wollten. Aber sie hatten kostenlose Getränke für jeden von uns und so ließen sich die beiden Jungs auch schnell überzeugen.

Es gab nur ein kleines Problem mit Freddie. Er war mir etwas zu anhänglich, erzählte mir, er habe sich verliebt und griff ständig nach meiner Hand. Ich blickte hilfesuchend zu Horst und Maurice, die versuchten mich zu befreien. Allerdings war auf beide recht wenig Verlass. Maurice verschwand bei jedem Getränkestand oder Dixie-Klo und Horst fand es wohl witzig.
Da Freddie eigentlich ein recht netter Kerl ist und ich ihn für einen Bekannten wirklich gern habe, viel es mir schwer, ihm ins Gesicht zu sagen, dass er gefälligst seine schmutzigen Finger von mir lassen solle. Ich fasste allerdings all meinen Mut zusammen und rannte immer schnell weg, wenn er in meine Nähe kam und tat so, als sei ich tief in ein Gespräch vertieft.

Da die mitgebrachten Getränke der Jungs noch leer werden sollten, bevor wir den Ring betraten, gab es für jeden noch einen Bembel with Care und einen Kümmerling und als wäre das nicht schon genug gewesen, besorgte ich mit Schrottel im Auftrag von Maurice Caipis für die ganze Truppe, sobald wir die "Grenze" betraten. Weil Horst ja noch fahren musste und endlich mal Verantwortung übernehmen wollte, jubelte er mir dann auch noch unauffällig seinen Cocktail unter.

Wir ließen uns dann alle in der Nähe eines Becks-Standes und der Dixie-Klos nieder. Die Bühne war in Sichtweite. Zumindest für all jene, die eine Körpergröße von über 1,60m haben, also für alle außer für mich.
Nun ja, ich muss zugeben, zu diesem Zeitpunkt war ich auch schon ganz schön hinüber, also legte ich mich einfach neben Schrottel inmitten der Menschenmenge ins Gras und hielt nen Mittagsschlaf. Vielleicht auch Nachmittagsschlaf, wer weiß das schon?
Als ich aufwachte, hatte ich keine Ahnung, wie viel Uhr es war oder wann das Konzert beginnen sollte. Außerdem war mir ziemlich übel. Also nahm mich Maurice zu den Dixie-Klos, wo er dann schnell Pipi machte und ich während meiner Wartezeit auf ihn, mich erst einmal übergab.
Meine beste Freundin Steffi und ich nennen das "schleiern". Wenn man sich aufgrund von Alkohol übergibt und dann trotzdem ziemlich gut drauf ist und praktisch auch weitertrinken kann. Theoretisch ist das dann 'ne andere Sache.
Trotzdem bat ich Horst um ein Glas Wasser, als wir zurück zu unserem Stehplatz kamen, das er mir dann auch prompt brachte. Es war ein schwarzer, ziemlich cooler AC/DC-Becher, der auch recht schnell geleert war.
Ich wollte mich auf die Suche nach Nachschub machen, schließlich wollte ich von Horst nicht verlangen, dass er mich hier fröhlich durchfüttert. Auf der Suche nach Wasser erblickte ich ein Sanitäter-Team und da kam mir eine unsagbar clevere Idee. Ich sprach sie an und fragte sie, ob sie denn etwas Wasser für mich hätten und einen Ort, an dem ich mich kurz setzen könne. Der Sanitäter lächelte verständnisvoll und sagte mir, ich solle ihm nur folgen.

Er führte mich durch die Menschenmenge zu einem mir unbekannten Ziel. Ich muss schon sagen, ich kam mir dabei sehr komisch vor. Denn jeder, an dem ich mich hinter dem Sanitäter vorbeiquetschte, glotzte mich an, als sei er in der Hoffnung eine offene Platzwunde oder wenigstens einen freien Nippel zu sehen. Nichts da!
Wir kamen also endlich im Sanitäter-Zelt an - welch große Überraschung. Dort übernahmen gleich drei Sanitäter meine"Untersuchung" bzw. füllten mit mir einen Fragebogen aus. Ich beantwortete alle Fragen wahrheitsgemäß, sah sie jedoch ganz entgeistert an, als sie nach meiner Handy-Nummer fragten. Nr. 1 war ein schwarzhaariger, groß gebauter junger Mann und meinte lächelnd: "Damit mein Kollege hier dich morgen anrufen kann." Nr. 2 war braunhaarig, deutlich jünger als Nr. 1 und wurde auch prompt rot. "Äh nein, wir brauchen das, weil wir von jedem aufgenommenen Patienten hier die vollständigen Kontaktdaten benötigen."
Ich versuchte beruhigend zu lächeln und sagte: "Ach, das ist doch alles kein Problem." Flirten fiel mir relativ schwer, angesichts der Tatsache, dass der Fragebogen auch jene Antworten enthielt, die besagten, dass ich mich bereits mehrfach übergeben habe.
Nr. 3 war auch recht attraktiv, saß aber seltsamerweise die ganze Zeit nur schweigend da und beobachtete das Geschehen.
Man musste meinen Blutzucker messen und Nr. 2 ging dabei ziemlich zittrig vor. Nr. 1 meinte, ich mache ihn nervös, was ich mir allerdings wegen meines zerstörten Zustandes nur sehr schlecht vorstellen konnte. Sein Zittern führte dann dazu, dass wir das ganze Pieksen auch noch am linken Mittelfinger wiederholen mussten. Weil ich meiner Auffassung nach sehr stark blutete, bekam ich sogar zwei Pflästerchen.
Erst dann bekam ich endlich mein lang ersehntes Wasser und durfte es mir auf der Pritsche gemütlich machen. In der Zeit sah ich mir also meinen Fragebogen an und kontrollierte alle Angaben auf ihre Richtigkeit und jeden Fehler, den ich fand beanstandete ich auch sofort. Der, der mich wohl in die größte Aufregung versetzte, war, dass neben dem Wort letzte Mahlzeit ein durchgestrichener Kreis stand. Als ich Nr. 2 darauf ansprach und ihm sagte, dass das nicht stimmte, lachte er nur und sagte: "Das halbe Brötchen, dass dir in der S-Bahn runtergefallen ist zählt nicht!"
Ich fragte Nr. 1 dann um Rat, was ich tun solle, da ich ja meine Pille wieder "ausgeschieden" habe und er zuckte nur mit den Schultern und meinte: "Nimm halt noch eine." Er wollte einfach nicht verstehen, dass ich dann aber außerhalb des Rhythmus wäre.
Mit der Zeit bekam ich eine Freundin, die man auf die Pritsche neben mir schickte. Sie klagte über Kopfschmerzen, bekam eine Tablette und etwas Wasser und ich schaute mir während der Plauderei ihren Fragebogen an und kontrollierte die Angaben. Auch bei ihr stand bei Fundort: zugelaufen. Darüber beschwerten wir uns noch bei Nr. 1. Schließlich seien wir keine zugelaufenen Hunde. Er zog sich dann aber ganz fein aus der Affäre, als dann wirklich jemand mit Platzwunde ins Zelt gebracht wurde.
Meine Freundin durfte gehen und ich blieb noch etwas, da ich noch nicht ganz so fit war. Aber da mir langweilig war, bot ich den Sanitätern an, ihnen aus dem Hermann-Hesse-Gedichtband vorzulesen und als ich sie nach meiner Entlassung fragte, sagten sie, ich dürfe gehen, wann ich wolle. Also nichts wie weg.

Also machte ich mich auf den Weg zurück zu dem Becks-Stand, den schwarzen, coolen AC/DC-Becher immer noch fest umklammert. Dort angekommen suchte ich wie verrückt nach meinen Freunden, konnte sie aber einfach nicht finden und Netz hatte ich auch keines. Die Vorband fing sogar schon an zu spielen. Ich bildete mir ein, dass es Lenny Kravitz war, allerdings halte ich das im Nachhinein für sehr unwahrscheinlich. Inzwischen wurden sämtliche andere Menschen um mich herum auf das junge Mädchen aufmerksam, das planlos durch die Herde hüpfte und ihren Hals in sämtliche Richtungen reckte. Man half mir also auf fremden Schultern und Geländern, meine Truppe zu finden. Irgendwann gab ich auf und beschloss, das Konzert eben mit Fremden zu genießen und die Jungs später am Auto wieder zu treffen, ich hatte ja noch Horsts Schlüssel. In diesem Moment befand sich meine Stimmung im Tiefpunkt. Eigentlich hatten Maurice und ich nämlich beschlossen, dass ich mit ihnen nach Hause fahre, da sie noch einen Platz im Bus hatten und der Fahrer Philipp, wie sich später herausstellte, eh mein Nachbar war. Dann hätte Horst auch keine zwei Stunden extra zu mir nach Hause fahren müssen.
Als ich mir das durch den Kopf gehen ließ, beschloss ich, mich doch noch auf die Suche zu machen. Auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich war in einer Menge von 100.000 Menschen ausgerechnet auf diese 10 zu treffen. Als ich etwa eine halbe Stunde unterwegs war, entdeckte ich einen zweiten Becks-Stand und ich überlegte, wie hoch die Chancen standen, dass Maurice sich ausgerechnet an diesem sein nächstes Bier holte.
Ich quetschte mich also durch diese Ansammlung von Männerkörpern, als ich plötzlich gequetscht zwischen zwei mir sehr bekannten Männerkörpern stand, von denen ich dachte, dass ich sie an diesem Abend eigentlich nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. Es waren Alfie und Horst und ich fiel ihnen so unglaublich erleichtert um den Hals wie sie mir - Horst zumindest, denn das nächste was er tat, war, mich um seine Schlüssel zu bitten. Auch Maurice und Schrottel hatten mich entdeckt und Maurice flüsterte mir zu: " Wenn du nochmal abhaust, Nila... Wenn das alles hier fertig ist, kommst du an meine Hand, die lässt du dann nicht mehr los, okay? Bevor du uns nochmal verloren gehst!"

Das einzige, was diesen Moment der Freude noch toppen konnte, war, dass AC/DC kurz nach meinem Auftauchen beschloss, dass Konzert zu beginnen und der Jubel war so unglaublich groß, dass ich nicht anders konnte, als dem Beifall unter Grölen, Applaus und Gewuhe beizustimmen.
Leider erinnere ich mich nicht mehr an den ersten Song, aber sie spielten all ihre Klassiker, darunter Thunderstruck, Have A Drink On Me, Hells Bells, You Shook Me All Night Long, Rock'n'Roll Train, For Those About to Rock, TNT und Highway To Hell.
Schrottel bestand darauf, mich auf seine Schultern zu nehmen und die Energie dieser Menschenmenge in Verbindung dieser energetischen und unglaublich geilen Musik war einfach der absolute Knaller. Ich sah in tausende Gesichter und ich sah alles von purer Freude über grölende Münder zu headbangenden Köpfen. Auch blinkende Teufelshörner, die sie zuvor an Ständen für 10€ verkauften, blinkten in zu hunderten in der Dunkelheit. Unzählige Hände gingen in die Höhe und schworen ihr Herz dem Rock'n'Roll.
Teilweise war ich so mitgerissen, dass ich mir das frisch erworbene Shirt vom Leibe zog und im Takt mitschleuderte. Ich weiß auch nicht genau, was mich dabei geritten hat, aber zu diesem Zeitpunkt schien es das einzig richtige zu sein, um auszudrücken, wie sehr ich diesen Moment genoss.

Schrottel nahm mich noch einige Male hoch und beklagte sich anschließend immer wieder über einen Genickbruch. Auch Horst und ein fremder, älterer, aber recht großer Herr mit Schnauzer nahmen mich mal auf die Schultern. Meine Tasche drückte ich dabei einfach immer irgendjemandem in der Nähe in die Hand, egal ob bekannt oder nicht. Es beschwerte sich auch nie jemand darüber, dass er mir die Tasche trug oder dass ich ihm die Sicht versperrte. Auf einem Konzert wie diesem wird man als Frau einfach ganz anders behandelt. Das fiel mir schon zu Beginn auf. Die Leute sind immer nett, wollen dir helfen oder irgendetwas schenken oder ausgeben. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hab das nicht mal ein wenig genossen.

Gegen Ende des Konzertes, etwa um 23:00 Uhr, ging es mir dann nicht mehr ganz so gut. Ich wollte nur noch nach Hause, was sich als recht schwierig gestaltete. Wir brauchten eine Stunde, um zum Kleinbus zu gelangen. Diese Stunde verbrachte ich an Maurice' Hand bzw. nachdem er gepinkelt hat an seinem Arm, der mich seit meinem kleinen Abenteuer nicht mehr aus den Augen ließ. Als er pinkeln war, fand er auch eine Jacke, die über einen Zaun hing und mir schenkte, weil ich fror. Am Auto angekommen mussten wir noch eine Stunde warten, weil wir zugeparkt waren. Wir begaben uns also auf den Heimweg. Zwischendurch musste ich schleiern und als ich dankbar nach einer Flasche Cola griff und etwas davon in meinen coolen, schwarzen AC/DC-Becher goss, musste ich bereits nach dem ersten Schluck feststellen, dass die lieben Jungs da Schnaps mit reingemischt hatten. Nun ja, ich legte mich also zu dem lauten Grölen von 7 Halbstarken gegen die Fensterscheibe und schlief die zwei Stunden Fahrt fast durchgehend.

Dieser spontane, chaotische, wilde, legendäre, abenteuerliche, laute und doch so wundervolle Tag war in seinen Verrücktheiten einfach nur perfekt und ich bin so froh, dass ich mitgekommen bin und fucking AC/DC live sehen durfte.



AC/DC - YOU SHOOK ME ALL NIGHT LONG

-Nila.

Montag, 30. März 2015

Jeden Samstag um drei Uhr nachmittags

Eine Kurzgeschichte


Axel Nussbaum legte sie sanft zur Seite und verblieb eine Weile in Stille. Sie sah so wunderschön aus, dass er, jedes Mal, wenn er sie ansah, nicht in Worte fassen konnte, was er empfand. Er konnte nicht glauben, dass sie etwas war, dass man aus reiner Liebe geschaffen hatte. Jede ihrer klaren Linien, jede ihrer Fasern und jeder Ton, den sie von sich gab. Sie war einfach durchweg perfekt. Einen einzigen Makel hatte sie: ein kleiner, feiner Kratzer zog ihren Hals für einige Centimeter entlang. Er weiß noch genau, wann es geschah. Im Streit, er war wütend und unachtsam, hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Sie fiel zu Boden. In diesem Moment verzieh er ihr jedes Mal, wenn sie nicht seinen Erwartungen entsprach. Er wusste, es war immer nur sein Fehler. Und dieser Kratzer schmerzte ihn so viel mehr, als er sie jemals schmerzen könnte. Dieser Kratzer erinnerte ihn jedes Mal an ihre Perfektion und seine Unvollkommenheit.
Er packte sie behutsam ein, nahm den Koffer in die linke Hand und verließ das Haus. Gemeinsam gingen sie den Fluss entlang. Er liebte den Frieden, der mit dem Rauschen der Blätter im Wind einherging und den Koffer in seiner Hand ruhig hin und her schaukelte. Er wusste, sie war in sicheren Händen.
In der Ferne auf einer Parkbank sah er bereits, wer ihn erwartete. Seine Mutter wartete geduldig, wie jeden Samstag um drei Uhr nachmittags. Sie vergaß viel, doch das vergaß sie nie. Als er sich zu ihr setzte, legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und sagte "Endlich, mein Junge. Komm, erzähl' mir was."
Er gab keine Antwort, sondern öffnete den Koffer. Bei ihrem Anblick vergaß er sich für einen kurzen Moment. Er stand auf. setzte an und begann zu spielen. Er verlor sich. Die Bäume, der Fluss, die staunenden Passanten, seine Mutter, deren Augen vor Tränen glänzten, all das vergaß er.
Er verfiel in Ekstase, die Geige an seiner Wange, in seinen Händen, in jeder seiner Fasern.
Das nächste, was er spürte, waren zwei kleine Handflächen, geführt von einer unerwarteten Kraft, die ihn ins kalte Wasser des Flusses stießen. Panisch rang er nach Luft und sah sich suchend im Wasser um. Da trieb sie an der Wasseroberfläche, ruiniert, gleich einer Wasserleiche, für immer zerstört. Schmerzerfüllt und vorwurfsvoll sah er hoch zu seiner Mutter, die am Flussufer stand und ebenso schmerzerfüllt und tränenüberströmt auf ihn herabsah.

Mal etwas ganz anderes, eine Kurzgeschichte aus dem Unterricht.

-Nila

TALK TO ME - MAXIM NUCCI (YODÉLICE)

Montag, 16. Februar 2015

Allein, allein

Vom allein sein, allein reisen und von Menschen, die einsam sind.


Wenn man verschiedene Menschen nach einem Synonym für den Begriff "allein" fragt, nennen viele von ihnen das Wort "einsam". Ich sehe das etwas anders.
Befinde man sich zum Beispiel auf einer Party inmitten von Hunderten Menschen, die tanzen, trinken, lachen, reden und Spaß haben, so ist man zwar auf keinen Fall allein, doch kann man sich trotzdem in gewisser Art und Weise einsam fühlen. 
Und macht man allein einen Spaziergang durch den Wald, über Felder oder den Fluss entlang, so ist man zwar nicht in Begleitung, doch muss man dann nicht zwangsläufig einsam sein, insofern man im Einklang mit sich selbst ist. 

Ich war früher nie gerne allein, habe mich immer recht schnell gelangweilt, konnte mich nur sehr schwer selbst beschäftigen, wollte immer was mit Freunden oder der Familie unternehmen und wenn das nicht ging, schrieb ich ihnen, damals noch per SMS oder dem guten alten MSN, etwas später dann via Whatsapp und Facebook, nur um mir meine Freizeit zu vertreiben.
Das empfinde ich heute ganz anders. Es ist nicht so, dass mir meine Freunde oder meine Familienmitglieder zuwider sind und ich nichts mehr mit ihnen unternehmen möchte. Ich brauche lediglich nicht mehr stetigen Kontakt zu ihnen. Vielleicht wünschte ich mir das früher, weil ich unter Verlustängsten litt, vielleicht hatte ich Angst, dass, wenn ich nicht ständig präsent sei, sie Interesse an mir verlieren würden. Zum Glück weiß ich heute, dass das überhaupt nicht der Fall ist. Heute weiß ich, dass selbst wenn ich den ein oder anderen mehrere Tage nicht sehe oder spreche, dass er oder sie noch immer ein Mensch ist, auf den ich mich verlassen kann und dem etwas an mir liegt. 
Und natürlich gehe ich noch gerne mit ihnen feiern, ins Kino, was Essen oder einfach nur verschimmelt auf der Couch rumliegen, aber etwas mit ihnen zu unternehmen ist für mein Sozialleben inzwischen genauso wichtig, wie eine gewisse Zeit für mich selbst zu haben. 

In Ruhe ein herrlich entspanntes Bad zu nehmen, ein gutes Buch zu lesen, eine abnormal lange Runde Sims zu zocken, ein paar Töne auf dem Klavier oder der Gitarre zu klimpern, beim Staubsaugen mal die Performance meines Lebens abzuliefern, die traurigsten Szenen von Scrubs oder Grey's Anatomy zu schauen und dabei zu heulen wie als seien die im Koma liegenden Laverne und Mark Sloan meine Arbeitskollegen und Freunde gewesen, mal so richtig Joggen zu gehen, einen Spaziergang in der Abendsonne auf den Plätzen meiner Kindheit zu machen, mit dem Fahrrad mal kurz rüber in die bayerischen Wälder düsen, einfach in irgendeinen Zug zu steigen und durch die Gegend zu fahren, Musik zu hören, die die Welt bewegt oder einfach nur im Bett zu liegen und nichts zu tun.
All diese Dinge füllen (hin und wieder) meine Freizeit, sehr gerne auch mit anderen Menschen, aber nicht zwangsläufig. Denn ich liebe es, wenn Dinge spontan passieren.

Was ich mir im Moment erträume, ist alleine zu reisen. Nach dem Abiball werde ich für eine Woche nach Helsinki zu meiner Cousine und ihrem Mann fliegen. Das ist schon mal der erste Schritt. Mutti möchte ständig, dass ich noch jemanden mitnehme. Aber viele Menschen, die in Frage kommen, sind entweder anders beschäftigt oder eher weniger flexibel. Und vielleicht klingt das egoistisch, aber ich möchte da keine Kompromisse eingehen und Rücksicht auf andere Menschen nehmen. Vor Ort werde ich das selbstverständlich tun, schließlich möchte ich mich anpassen. Aber ich kann es mir auch sparen, dass eine Amira, die bereits eine Stunde mit mir auf den örtlichen Bus wartet, mir ständig in den Ohren hängt: "Toll, was können die hier eigentlich?! Wäre ich nur mal zu Hause geblieben, anstatt hier jetzt den ganzen Tag in der Pampa rumzustehen und mein Gepäck den finnischen Taschendieben unter die Nase zu halten!"
Natürlich ein überspitztes Beispiel, jedoch möchte ich mir meine Reise nicht durch unnötigen Stress über Situationen, an denen ich nichts ändern kann, vermiesen lassen.
Bereits letzten Sommer bin ich etwa 24 Stunden allein auf die Philippinen gereist. Das habe ich problemlos ausgehalten. Klar muss ich zugeben, dass es vorkam, dass ich mir ein wenig mehr Action in der ein oder anderen Situation gewünscht habe, jedoch empfinde ich es als wesentlich beruhigender, wenn zwei Flüge (8- und 10-stündig) ohne grobe Action verlaufen.
Die erste Woche habe ich dort auch mehr oder weniger allein verbracht, das lag daran, dass meine für mich zuständige Cousine bzw. all meine Verwandten dort zur Arbeit oder zur Schule mussten und es keiner für eine gute Idee hielt, mich als "Weiße" dort groß durch die Gegend laufen zu lassen.
Meine Zeit vertrieb ich mir hauptsächlich mit Lesen (unter anderem Harry Potter und die Heiligtümer des Todes wuhu) und Nachdenken. Zu meinem Glück, oder Unglück, wie es manche sehen, gehört, dass ich ein sehr nachdenklicher Mensch bin und damit manchmal recht viel Zeit totschlage.

Mein 18. Geburtstag ist am 12. März 2015. Meine erste Abitur-Prüfung (Englisch) wird am 13. März 2015 sein. Ihr merkt schon, kein Datum für dicke Parties. Bereits als ich diesen unglücklichen Zufall bemerkte, beschloss ich einfach im Juni eine dicke Party im Sommer steigen zu lassen, wie es damals meine Schwester tat. Etwa 100 Leute, eine mehrstöckige Torte, ein atemberaubendes Kleid, viel zu trinken, ein dickes Buffet und eben alles, was dazu gehört. 
Aber eben erst fragte ich mich, ob es überhaupt das ist, was ich möchte. Nicht zuletzt, weil meine Eltern es finanziell momentan nicht ganz so dicke haben, möchte ich das nicht von ihnen verlangen. Was habe ich dann von so einer coolen Party? Nichts, außer die Erinnerung (wenn mir diese noch bleibt) und vielleicht soziales Ansehen, was mir eigentlich recht wurst ist. Trotzdem hätte ich zusätzlich noch die Möglichkeit Spenden für mein Auslandsjahr zu sammeln und nochmal eine Art "Abschiedsparty", um mich von all jenen zu verabschieden, die mich im folgenden Jahr nicht werden begleiten können.

Nun ja, meine Mutter hat mich schon unterschwellig darauf aufmerksam gemacht, dass eine solche Party nicht unbedingt in unseren momentanen finanziellen Mitteln steckt, wenn sie auch nicht unmöglich ist. Mein Vater wird außerdem 60 und wird seinen Geburtstag auch gebührend feiern.
Seit einer Weile bin ich dabei, mir Alternativen zu einer dicken Geburtstagsparty zu überlegen, wo wir wieder beim ursprünglichen Thema "Allein" und vor allem "allein reisen" sind.
Worüber ich mich nämlich auch sehr freuen würde, wäre eine kurze Reise nach Spanien. Ich würde gerne nach Sevilla oder Cádiz, also in den Süden Spaniens, wo man vielleicht auch Einflüsse Marokkos vorfinden könnte - alleine versteht sich. 
Obwohl ich bei dieser Reise sogar sehr gerne jemanden mitnehmen würde, nur möchte ich von meinen Eltern keinesfalls verlangen, die Reise für eine zweite Person zu finanzieren und die meisten meiner Freunde sparen bereits für das Leben nach dem Abi und dem Auszug aus dem geliebten Elternhaus. Ich möchte nicht mal von ihnen verlangen, meine Reise ganz alleine zu finanzieren. Ich denke, da würde sich ein Kompromiss finden lassen, denn sie wissen von meinen cleveren Plänen noch nichts.

Zu meinem Vorhaben im Süden Spaniens, sollte ich dort alleine hinreisen: Ich möchte mich nach all dem Stress, den diese erste Hälfte des Jahres 2015 mit sich bringt, entspannen und auch ein wenig belohnen, sollte ich dieses Ding namens Abi mehr oder minder erfolgreich hinter mich bringen.
Meine bisherigen Erfolge im Spanisch-Unterricht waren bisher eher peinlich als glänzend, so würden sich auch in der kurzen Zeit in Spanien mehrere Möglichkeiten anbieten, mein Spanisch aufzupolieren, da ich ja auf die Kommunikation mit Einheimischen angewiesen bin. 
Außerdem habe ich irgendwie Lust, mich dort einfach ganz alleine in eine nicht zwielichtig scheinende Bar an den Tresen zu setzen und zu schauen, was der Abend so bringt.
Es klingt zwar komisch, aber ich habe auch Bock zu wandern. Ich hätte nichts dagegen mal einen Tag früh aufzustehen und, selbstverständlich gut vorbereitet, so richtig schön durch die Landschaft zu streifen. 
Einen Tag, wenn nicht noch mehr, würde ich ein richtig dickes Kultur-Programm durchziehen: Kathedralen, Paläste, Plazas, Museen oder Brücken besichtigen oder einfach nur durch die Gässchen schlendern. Was mich immer stört, wenn man mit anderen Personen unterwegs ist und Hardcore-Sight-Seeing betreibt ist, dass jeder etwas anderes sehen möchte und sich für unterschiedliche Dinge interessiert. Wenn mal einer stehen bleiben und sich Info-Tafeln durchlesen möchte, hat der andere keine Lust zu warten, da muss man schon flexibel sein.
Ich würde es sehr genießen, mal eine Woche nach meinen eigenen Regeln zu gestalten und mein eigener Chef zu sein. Mir gefällt die Eigenständigkeit, die Unabhängigkeit und die Selbstverantwortung, wenn auch nur von kurzer Dauer in uneingeschränkter Weise.
Kultur würde ich auch sehr gerne im kulinarischen Sinne erleben. Heiße Tapas und fruchtigen Sangria (oder jeden anderen guten, spanischen Wein).
Soviel zu meiner Spanien-Reise.

Nun mal eine andere Anekdote, die sich vor etwa zwei Wochen ereignete. Wegen einer Bewerbung zu einem Auslandsjahr, wurde ich zu einem zwei-tägigen Orientierungsseminar nach Karlsruhe geladen. Dort kamen Menschen aus ganz Deutschland, die alle das gleiche Ziel hatten: Sie wollten ein Jahr im Ausland verbringen. Den Inhalt des Seminars lasse ich jetzt mal raus. 
All diese Menschen begegneten sich zum ersten Mal. Für mich war das irgendwie schwierig. Zwar kam ich mit allen, mit denen ich Kontakt hatte, gut klar, konnte gut mit ihnen arbeiten und führte auch den ein oder anderen oberflächlichen Smalltalk mit ihnen, aber als sich nach ein paar Stunden die ersten Grüppchen bildeten, merkte ich schnell, dass ich eigentlich kein Teil davon sein wollte. Obwohl wir alle ein ähnliches Ziel und somit eine Gemeinsamkeit hatten, tickten die meisten einfach anders als ich, nicht als seien sie Sonderlinge oder ähnliches - im Gegenteil, sie waren alle recht gewöhnlich. Mir fiel es schwer, jemanden zu finden, mit dem ich das Wochenende lang rumhängen würde. Auch wenn ich versuchte, auf sie zu zugehen, sie waren nicht abweisend, aber immer wieder fiel mir auf, wie ich ungewollt die Augen verdrehte oder innerlich meinen Kopf gegen eine Wand schlug, wenn sie einfach banale Dinge sagten und somit eine andere, teilweise sehr oberflächliche Sicht auf die Welt offenbarten.
Ich denke, das war das, was mich dort am meisten störte. Die ein oder andere Person faszinierte mich schon. In erster Linie, weil sie Intelligenz, Tiefgang, Humor und/oder Individualismus aufweisten, eben jene Dinge, die ich an meinen Freunden sehr zu schätzen weiß.
Ich verließ das Seminar Richtung Bahnhof mit einer jungen Dame namens Lisa. Wir stellten fest, dass wir den gleichen Weg bis nach Frankfurt vor uns hatten und beschlossen, die nächsten fünf Stunden miteinander zu verbringen. Ich lernte sie relativ früh schon auf dem Weg zum Seminar mit ein paar anderen Mädchen kennen. Sie war recht still und fiel nicht auf, deswegen muss ich zugeben, dass ich es fast schade fand, diese Zeit nicht allein, sondern mit dieser "langweiligen" Fremden zu verbringen.
Ein unbegründetes Vorurteil, wie sich später herausstellte. Wir unterhielten uns sehr angeregt über dieses und jenes in der Welt: sehr belanglose Dinge über unseren Schulalltag, über Reisen, Träume, herzergreifende Dinge und schließlich auch über sehr persönliche Dinge und Verluste. Sie schüttete mir ihr Herz aus und war wie ich sehr überrascht, dass sie mir als einer dahergelaufenen Fremden, ihr Innerstes offenbarte.
Eine Begegnung, die ich sehr zu schätzen weiß. Ich habe gelernt, nicht vorschnell zu urteilen, zuzuhören und dass stille Wasser sehr wohl tief sein können und dass man manchmal seine "comfort zone" verlassen sollte, um Dinge auf sich zukommen zu lassen und zu lernen. Außerdem habe ich an ihrem Beispiel gelernt, dass man obwohl man alles andere als allein ist, sich sehr einsam fühlen kann und das jeder Mensch seine eigene Geschichte hat, ein Päckchen, das er mit sich tragen muss.
Es sind keine neuen Erkenntnisse, die das Jahrhundert für immer in Atem halten werden. Es sind jene Lektionen, die uns all die pseudo-philosophischen Internet-Sprüche lehren sollen, aber es erinnerte mich daran, dass diese Dinge wahr sind, so simpel sie auch scheinen.
Lisa und ich umarmten uns zum Abschied, tauschten aber weder Nummern, noch Namen, Adressen oder sonst was. Eines Tages würde ich sie gerne wieder sehen, würde gerne wissen, ob es ihr gut geht, ob sich ihre Träume erfüllt haben, aber dazu brauche ich ihre Nummer nicht. Ich glaube, an das gute alte "Man trifft sich immer zwei Mal im Leben". Und sie gehört definitiv zu jenen Begegnugen, bei denen ich mir die Wahrheit dieses Sprichwortes nur zu gerne wünschen würde.

Mein Wunsch, ein Auslandsjahr in Indien zu absolvieren, bzw. generell ein Auslandsjahr zu machen, hängt ebenfalls mit diesem "Ich-bin-gerne-allein-Aspekt" zusammen. Auch wenn ich weiß, dass ich mein Leben, meine Familie, meine Freunde, das Essen, einfach alles, was zu meinem Leben hier gehört, extrem vermissen werde, gibt es momentan nichts, was ich lieber täte, als ein Jahr lang, ein anderes Leben zu führen. In einem fremden Land, in einer fremden Kultur, mit fremden Menschen und den Prozess zu beobachten, wie sich all das von unbekannter Fremde zu vielleicht einem zweiten Zuhause entwickelt. Neben diesen gemeinnützigen Aspekten, die mit meiner Arbeit dort verbunden sein werden, klingt Selbstfindung zwar kitschig, ist aber, wie ich denke, genau das, was passieren wird. Wenn man eine längere Zeit abends allein im Zimmer sitzt, Bücher liest, die man schon immer lesen wollte, Briefe schreibt, die man schon immer schreiben wollte und an jene Dinge denkt, über die man schon immer nachdenken wollte - und zwar allein.
Ich glaube, ich befinde mich momentan einfach an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich allein sein muss, um zu mir selbst zu finden. Keinen Mann, nach dem ich mein Leben ausrichte; keine Mama, die mir den Weg weist und keinen anderen Menschen, der mich in seiner Anwesenheit beeinflusst. Menschen beeinflussen mich genügend, wenn ich an sie denke oder über sie nachdenke ;)

Das waren ein paar einfache Gedanken und Erfahrungen zum "Alleinsein". Ich hoffe, Ihr seid nicht eingeschlafen, sondern knüpft an ein paar Gedanken an oder macht Eure eigenen. Warum ich Indien als Wunschland ausgewählt habe, werde ich vielleicht mal in einem zukünftigen Post erläutern.

-Nila

NICK CAVE & THE BAD SEEDS - O CHILDREN



Freitag, 23. Januar 2015

Von Zukunft, Kindern, Reisen und Freiheit

Schon immer eigentlich wollte ich Kinder haben. Das war immer so. Wenn ich mir meine Zukunft vorstellte, sah ich mich als erfolgreiche Ehefrau und Mutter, die sowohl ihren Beruf, als auch ihre Familie liebte. Ich sah mich in einer gemütlich, aber modern eingerichteten Altbau-Wohnung in einem familien-freundlichen Viertel einer Großstadt. Unter der Woche wurde gearbeitet und die Kinder gingen am Morgen brav zur Schule und nachmittags in ihre Vereine oder unternahmen was mit Freunden. Am Wochenende wurden alte Freunde und Verwandte besucht, es wurde ein Ausflug in den Zoo (auch wenn ich gegen das Prinzip des Zoos bin) oder in's Schwimmbad veranstaltet oder man saß gemütlich beisammen und schaute sich am Sonntag-Abend den Tatort an.
Wie auch immer, ich ging immer mit dem Gedanken durch's Leben, später einmal Mutter zu sein.

Doch besonders innerhalb der letzten Wochen, kam mir eine ganz andere Möglichkeit des Lebens in den Sinn, an die ich zuvor seltsamerweise keinen einzigen Gedanken verschwendete. Die Vorstellung später einmal reisend die Welt zu entdecken erschien mir in letzter Zeit immer reizvoller. Schließlich gibt es so unendlich viele Länder, die ich in meinem Leben noch besuchen und sehen will: Brasilien, Finnland, Indien, Portugal, Namibia, Litauen, Kuba, Groß-Britannien, Marokko, Australien, Israel, die USA und Russland, um nur einige dieser Länder zu nennen.
Natürlich könnte ich all diese Orte auch mit meinen Kindern bereisen oder das zumindest tun, bevor ich Mutter werde. Doch sind wir mal realistisch. Reisen ist teuer. Auch wenn ich mir keinen Luxus-Urlaub wünsche. Und ein solcher Umfang von Reisen wird mir mit Kindern nicht möglich sein, schließlich muss man für Geld auch arbeiten. Muss ich mir nun tatsächlich diese Frage stellen? Entweder Kinder oder Reisen?

Den Denkanstoß dazu gab mir ein Mann namens Nils. Ich kellnere in einer Wirtschaft im Ort. Nils ist dort Stammgast und trinkt dort jeden geöffneten Abend seine großen sauer-gespritzten Äppler. Er hat keine Familie. Naja, Eltern, Schwester, Schwager, Nichte und Neffe. Aber weder hat er eine Frau, noch hat er Kinder. Und er selbst betont immer, dass er sich bewusst dafür entschieden habe. Gegen eine eigene Familie und für das unbegrenzte Reisen. Denn wenn er einmal nicht bei mir unten in der Wirtschaft sitzt, ist er in der Welt unterwegs, vorzugsweise Thailand (er hat da sowas wie eine "Freundin"). Und ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich sein Lebensstil sehr fasziniert. Denn immer wenn ich ihn mehrere Wochen nicht zu Gesicht bekam und eines Abends enthusiastisch meinen Tresen wische und er sich nach langer Zeit mal wieder ein Gläschen gönnt, erzählt er die schönsten Geschichten von thailändischen Volksfesten, interessanten Persönlichkeiten aus Kasachstan oder verrücktem Essen, das er auf der Straße kosten durfte.

Zusätzlich sah ich letztens eine Doku über europäische Auswanderer in Indien. Und einige von ihnen haben mich wirklich sehr fasziniert. Damit meine ich nicht den Drogenkonsum einiger, sondern die Freiheit, mit der sie jeden Tag ihr Leben lebten, die Unabhängigkeit, die sie von anderen Menschen hatten, aber auch die Gleichgültigkeit, die sie gegenüber dem Elend der Welt hatten.
Und ich denke, das ist das, was meiner eigenen Freiheit und auch meinem persönlichen Glück im Wege steht. Ich bin nicht dazu in der Lage, mich von allem und allen aus meinem jetzigen Leben zu lösen und vor allem bin ich nicht dazu in Lage, vor all den furchtbaren Dingen, die auf dieser Welt geschehen die Augen zu verschließen. Das klingt sehr naiv und das ist es irgendwie auch.

Aber was ist Freiheit? Wikipedia sagt:
Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel verstanden als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen allen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können.
 Der Brockhaus sagt:
Freiheit, 1) allg.: Unabhängigkeit von äußerem, innerem oder durch Menschen oder Institutionen (Staat, Gesellschaft, Kirche usw.) bedingten Zwang.
Die beiden Definitionen unterscheiden sich. Der erste Unterschied, der mir auffiel war, dass Wikipedia von Möglichkeiten und Entscheidungen spricht, ohne Zwang zu leben. Ginge ich nach dieser Definition, wäre ich definitiv ein freier Mensch. Ich lebe in einem Land und einer Gesellschaft, in der ich theoretisch alles tun und lassen kann, wenn ich mich nur dafür entschiede. Die Möglichkeit dazu habe ich schließlich. Ich habe die Möglichkeit, mich zu bilden, zu studieren, einen Kredit aufzunehmen und einen Feinkost-Laden zu eröffnen, wenn ich mich nur dafür entschiede. Jedoch habe ich auch die Möglichkeit kriminell zu werden, Drogen zu nehmen, mit diesen zu handeln, andere Menschen auszurauben oder sie um ihr Geld zu betrügen. Auch diese Möglichkeit habe ich in Deutschland, wenn ich mich dafür entscheide, jedoch muss ich trotzdem mit Konsequenzen rechnen, was mich möglicherweise ins Gefängnis bringen und mich meiner Freiheit berauben würde. Hm.. das ist mir noch nicht ganz schlüssig. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mich mit dem Thema Freiheit bis jetzt nur im Kopf auseinander gesetzt habe und noch nicht dazu gekommen bin, mich mit dem Freiheitsbegriff in der Literatur auseinander zu setzen.
Ich möchte mich da noch ein wenig belesen und vielleicht in den kommenden Monaten etwas über meine Erkenntnisse über und von Freiheit posten.

Trotzdem würde ich gerne noch etwas zur Definition des Brockhauses kommen. Denn laut dieser bin ich nicht frei. Laut dieser ist keiner von uns frei. Und wenn ich auch immer beteure, eine unabhängige, junge Dame zu sein, muss ich zugeben auch ich stehe in gewissermaßen unter Zwang. Wir sind gezwungen uns dem Staat zu beugen. Selbstverständlich gilt eine Meinungsfreiheit etc. jedoch haben wir Gesetze zu befolgen, welche der Staat uns vorgibt. Wer sie missachtet, wird zur Strafe gezwungen.
Auch stehen wir unter dem Zwang der Gesellschaft. Das ist in anderen Ländern selbstverständlich ausgeprägter als hier. Jedoch habe ich trotzdem das Gefühl, ich werde von der Gesellschaft gezwungen, "etwas aus meinem Leben zu machen". Tue ich das nicht, werde also anstatt Staatsanwältin, Prostituierte, werde ich aus der Gesellschaft ausgeschlossen, zumindest hier, wo ich momentan lebe.
Ein weiteres Beispiel hat sich vor einigen Jahren an meiner Schule zugetragen. Eine ehemalige Schülerin meiner Schule ist in einer Beziehung mit meinem ehemaligen Biologie-Lehrer. Sie hat damals bei ihm sogar zwei Abitur-Prüfungen gehabt, ein Mal 14, ein Mal 15 Punkte. Am Tag der Zeugnis-Vergabe machten sie es offiziell. Er begleitete sie sogar am Abi-Ball. Es gab keine rechtlichen Konsequenzen. Sie war volljährig, sie hatten die Beziehung erst, nachdem sie keine Schülerin der Schule mehr war.
Gesellschaftlich hatte das sehr wohl Konsequenzen. Über dieses Mädchen wurde viel gesprochen und das tut man auch heute noch. Ebenso über Herr Kreis wird auch immer noch auf den Gängen getuschelt, dass er für eine ehemalige Schülerin seine Frau und Kinder verlassen hat, welche übrigens dieselbe Schule besuchen wie ich, Herr Kreis und damals auch seine Schülerin.
 Nun ließen sich die beiden nicht von der Gesellschaft zu einer Beendung ihrer Beziehung zwingen, leben jetzt jedoch mit den Konsequenzen des gesellschaftlichen Ausschlusses. Andere Paare möchte mit diesen Konsequenzen nicht leben und lassen sich zu einer Beendung ihrer Beziehung zwingen.

Über meine Zwänge und Abhängigkeiten in Verbindung mit der Kirche und Religion möchte ich ein anderes Mal schreiben. Zunächst möchte ich zur Freiheitsdebatte noch einige Zitate in den Raum werfen, die einige von Euch zum selbst Nachdenken anregen könnten:

Niemand ist frei, der über sich selbst nicht Herr ist.
- Matthias Claudius 

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
- Jean-Jacques Rousseau

Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten.
- Albert Camus

Freiheit ist ein Kaugummibegriff geworden - an jedem Schlagbaum versteht man etwas anderes darunter.
- Oskar Kokoschka 

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.
- Abraham Lincoln

 Um mich zum Abschluss nochmal mit der Frage zu befassen, ob es wirklich Kinder oder Reisen sein muss, und den Freiheitsbegriff mit auf zu nehmen, möchte ich sagen, dass ich zumindest die Freiheit besitze, selbst zu entscheiden, ob ich Kinder möchte oder Reisen möchte oder doch beides machen möchte. Theoretisch steht mir alles offen, und ich werde einen Teufel tun, jetzt mit meinen 17 Jahren eine Entscheidung zu treffen, für die ich noch sehr viele Jahre Zeit habe. Schließlich weiß keiner, wie das Leben spielt, vielleicht fällt meine Entscheidung unbewusst und ich sitze eines Tages unter dem kühlenden Schatten einer Buche im New Yorker Central Park mit meinem Adoptiv-Kind Eva auf dem Arm und bin einfach nur froh an diesem Ort mit diesem Menschen zu sein und all die Dinge erlebt zu haben, für die ich mich bis zu diesem Punkt an meinem Leben bewusst entschieden habe.

Alle Zitate findet ihr hier.
Alle Namen (abgesehen von drei Ausnahmen), die ich in jedem meiner Posts verwendet habe, wurden verändert.

-Nila

JEFFERSON AIRPLANE - WHITE RABBIT

Montag, 12. Januar 2015

Rumgeböllert #2

Es folgt der 2. Teil meiner Silvester-Nacht der Superlative!

Nachdem Steffi und ich also aus der Eintracht-Kneipe geflogen sind, liefen wir Leon und seinen Freunden über den Weg. Wie ich schon mal erwähnte, trifft man sich in Alt-Sachs immer wieder. Wir nennen das jetzt mal das "Alt-Sachs-Phänomen". Leon kannten wir bereits vom Anfang des Abends. Er und seine Freunde waren genauso verloren wie Steffi und ich. Allerdings ahnten wir das nicht. Und als wir so ahnungslos durch die Gassen auf der Suche nach diesem phänomenalen Kneipen-Viertel waren, fiel uns eine Truppe zielstrebiger, junger Männer auf. Da dachten wir uns:"Die haben bestimmt 'nen Plan, einfach unauffällig folgen, die werden uns schon zum Ziel führen." Es stellte sich bald heraus, dass sie genauso wenig Plan hatten wie Steffi und ich. Weil wir schon ein wenig intus hatten und uns vermutlich deswegen unglaublich lustig vorkamen, gaben wir uns als Niederländerinnen aus. Aus vermutlich demselben Grund glaubten uns die Jungs das sogar. Nichtsdestotrotz kamen wir irgendwann zum gemeinsamen Ziel, aber trennten uns dann alsbald wieder.

Als wir also an diesem Punkt des Abends auf Leon und seine Freunde trafen, wurde es mir zu anstrengend und ich löste unseren cleveren Schwindel auf. Steffi fand, wie so selten, es sei an der Zeit zu trinken, also verschwand sie in eine Bar, die sich zufällig neben uns befand und dessen Türsteher ein Auge auf sie geworfen hatte mit den Worten: "Bin sofort wieder da!" Seltsamerweise war das anscheinend ein Startschuss für Leon, der mich mit einem Blick ansah, den er wahrscheinlich oft zu Hause im Spiegel übte und fragte:"Hattest du denn schon deinen Neujahrs-Kuss?" Ich sah ihn skeptisch an und antwortete wahrheitsgemäß mit einem einfachen "Nein." Und ehe ich mit einem neuen Gesprächsthema anrücken konnte, drückte Leon auch schon seine Lippen auf meine. Abgesehen vom Überraschungseffekt war es sogar ein recht schöner Kuss. Das Problem an der Sache war, dass ihm das nicht so ganz genug war. Während er also versuchte, mich zu einem weiteren, aber "richtigen" Kuss zu überreden, kam Steffi mit zwei großen süß-gespritzten Äpplern -  das nenne ich Timing!

Leon gab sich, wie seltsamerweise sehr viele Männer, mit einem einfachen und ehrlichen "Nein." nicht ganz zufrieden und bestand darauf, mir noch einen Drink auszugeben. Ich vertröstete ihn und sagte ihm, wenn mein Glas leer sei, würde ich es mir nochmal überlegen.
Nun, das Glas war leer, ich überlegte es mir und kam zu dem Schluss, dass gegen einen Drink mit Leon wohl nichts einzuwenden wäre. Also begaben wir uns alle gemeinsam in die gute, alte hot Bar. Dort gab mir Leon dann einen Vodka-Shot aus und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es gab insgesamt nur einen Neujahrs-Kuss an diesem Abend. Das seltsame war, dass ich ihm ständig gesagt habe, dass ich eigentlich wirklich null Bock auf einen Typen hatte im Moment, weder zum küssen, noch um irgendwelche anderen Aktionen durchzuführen.
Wie ich das oft mache, wenn ich an einem jungen Mann eigentlich kein Interesse habe, er mich aber dafür umso offensiver anmacht, schlug ich ihm vor, ihm eine Dame zu suchen, mit der er den Abend oder die Nacht verbringen konnte. Ich versicherte ihm, ich könne ihm jede besorgen, er könne sich jede aussuchen - abgesehen vom mir.
Das schien ihn allerdings nicht zu überzeugen. Auch die Tatsache, das ich ihm von der besten Aioli der Welt erzählte, die ich zuvor am Abend genoss, konnte ihn einfach nicht von seinem Vorhaben abbringen. Er schnappte sich auch mein Handy, speicherte sich seine Nummer mit vollständigem Namen ein und schrieb sich selbst ein "Hallo :)", worauf ich übrigens bis heute keine Antwort erhielt. Er hat die Nachricht auch nicht erhalten. Ich wage es, mich noch ungenau daran zu erinnern, dass er an diesem Abend sogar erwähnte, was mit seinem Handy nicht stimmte. Puh... habe keinen Schimmer mehr.

Steffi und ich haben so ein Ding, bei dem wir irgendwie immer Spanisch miteinander reden, wenn wir stark beschwipst sind. Seltsamerweise war unser Spanisch dann immer besser, als es im Unterricht je war (wäre eine Überlegung für die kommende Spanisch-Klausur am Donnerstag wert). So auch an diesem Abend. Leon startete gerade eine Attacke, als wie gerufen Steffi um die Ecke kam und ich erleichtert "Steeeeffi! Ayudarme! Ahora, por favor!"  grölte. Völlig entgeistert schaute Leon mich an und sagte: "Ähm, ich kann euch verstehen!" Mit einem "Ups" schleifte Steffi mich in die Damen-Toilette und ich berichtete ihr verzweifelt von meinen Versuchen, den guten Leon loszuwerden.
"Ich kann wirklich nicht verstehen, was der von mir will! Schau mich doch an, ich sehe einfach nur richtig fertig mit der Welt aus. Richtig scheiße."
Steffi schaute mich verständnisvoll an und sagte:"Stimmt. Das frage ich mich allerdings auch."
Und wir hatten ja recht. In unseren Gesichtern sah es aus wie drei Tage Kerb: der Mascara verschmiert; Abdeck-Stift quasi nicht vorhanden; Haare in jede Richtung, nur nicht nach unten und blass waren wir auch. Zusätzlich noch von unseren Tanz-Einlagen tot-geschwitzt.

Von meinen dreisten Hilfe-Rufen immer noch nicht abgeschreckt, wartete Leon immer noch vor der Damen-Toiletten-Tür auf mich und wollte dort weiter machen, wo er aufgehört hatte.
Er war echt ein attraktiver Kerl. Im Nachhinein fiel mir auf, dass er sogar ein wenig aussah wie Louis Tomlinson zu seinen weniger bärtigen Zeiten. Wäre ich also eine etwas geistesgestörte Promi-Jägerin, könnte ich behaupten, ich hätte nicht nur was mit Menschen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Christoph Kramer (Mönchen-Gladbach) oder dem Yeti hatten, sondern auch mit einem exklusiven Mitglied von OneDirection. Den Neid sämtlicher 12 bis 15-jährigen dieses Erdballs spüre ich bis hier.





Irgendwann kam Leon (oder Louis, wie ich ihn ab jetzt gerne nenne) auf die Idee, Steffi einen seiner Freunde schmackhaft zu machen, der ehemaliger Box-Meister oder so war. Wir zwei hatten dann wirklich keinen Bock mehr und haben uns höflich verabschiedet und anschließend aus dem Staub gemacht.

Der absolute Inbegriff des "Alt-Sachs-Phänomens" war Karim. Ihn lernte ich vor einigen Monaten auf der Haus-Party eines gemeinsamen Freundes kennen, auf der wir uns ganz nett unterhalten haben. Diese fand allerdings etwa 50 km von Frankfurt entfernt statt.
Als wir also an Steffis 18. Geburtstag ebenfalls eine Alt-Sachs-Tour mit einigen Freunden machten und plötzlich Karim vor einer Shisha-Bar stand, aus der ich gerade geschlendert kam, war die Freude über das überraschende Wiedersehen entsprechend groß. So kam es auch in dieser Silvester-Nacht und ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn ich das nächste Mal durch Sachsenhausen toure (und das wird am Freitag nach meinem Mathe-Abi sein. yeah.), Karim mich nicht enttäuschen und mir über den Weg laufen wird. Und uns wird das wieder total überraschen und aus dem Häuschen bringen, sodass wir uns überglücklich um den Hals fallen.

Wir hatten ursprünglich vor, den Zug nach Hause um halb sechs zu nehmen. Das taten wir auch. Nur ich bekam von alldem 0,0 mit. Ich gebe dem Vodka von Leon dafür die Schuld, aber letztendlich ist man ja immer für sich selbst verantwortlich.
Steffi sagte, sie wüsste selbst nicht, wie genau sie mich dann zum Schluss zum Bahnhof bekommen hat, aber sie erinnere sich ziemlich genau an ein himmlisches Camembert-Brötchen, das sie genussvoll am Südbahnhof verspeiste, während ich mich neben ihr wieder von den Countrypotatoes verabschiedete, deren Aioli ich ein paar Stunden zuvor noch kräftig anpries.
Sie erzählte mir auch, wir hätten an der Konstablerwache Anna getroffen, mit der wir Deutsch und Mathe hatten. Eine weitere Begegnung, an welche ich mich nicht erinnern konnte, war mit Jana, die mit uns im Chor sang und mich angeblich wohlwollend ansah und sagte:"Oh Nila, so hing ich heute auch schon da!", und ihrer Freundin Hanna.
Hanna trafen wir übrigens vergangenen Samstag wieder und bevor wir zu ihr gingen, um sie zu grüßen, flüsterte Steffi mir im Auto zu:"Falls sie dich drauf anspricht, wir haben sie an Silvester gesehen. Nicht vergessen!" Ein hilfreicher Tipp, denn sie sprach mich tatsächlich darauf an.

Bis ich dann endlich um halb sieben in meinem Bett war, war es eine komplizierte Geschichte, die ich selbst nicht mehr ganz zusammenkriege. Kurz zusammengefasst: Wir wollten in Steffis Auto übernachten, machten die Heizung an, die Batterie ging leer und meine Mutti holte uns vom Bahnhof ab. Mama, ich liebe dich. Nicht nur dafür, dass du uns geholt hast, sondern auch dafür, dass du mich duldest, mir verzeihst und trotzdem auf Familien-Feiern immer stolz mit mir angibst :*

Fazit: Alkohol ist okay, aber immer mit Vorsicht und Bewusstsein zu genießen ;)

So viel zu meiner Silvester-Nacht. Zukünftige Blog-Einträge werden hauptsächlich anders aussehen. Zwar werde ich hin und wieder mal von Feiern berichten, aber darauf liegt hier nicht der Schwerpunkt. Ich hoffe, ich habe für Unterhaltung gesorgt :)

-Nila

DILLON - THIRTEEN THIRTYFIVE

Freitag, 9. Januar 2015

Rumgeböllert #1

Zunächst einmal Herzlich Willkommen an jeden, der sich hier auf mein Blögchen verirrt hat!

Zu Jahresbeginn 2015 habe ich mir gedacht, ich bräuchte mal sowas wie ein kreatives Ventil und da meine kläglichen Versuche mich dem Klavier- Gitarren- oder Ukulele-Spielen zu widmen, immer recht kläglich scheitern, habe ich mich entschieden, einen Blog zu führen, den Menschen lesen und verstehen werden, die ausschließlich in meiner Phantasie existieren. Aber Hey, für Euch gebe ich doch gerne intime Details meines Lebens preis!

Mein Jahresanfang, also meine Silvester-Nacht, war eigentlich super, der helle Wahnsinn sozusagen! Es war tatsächlich das erste Mal, das ich ein wirklich einmaliges und explosives Silvester hatte. Das Problem mit Silvester ist leider dieses, dass man immer viel zu hohe Erwartungen an den Abend hat und Schwups di Wups ist er dann doch irgendwie ziemlich kacke. Meine letzten Silvester sahen folgendermaßen aus, dass ich entweder bei Freunden oder Bekannten mit lustigen oder weniger lustigen Leuten im Keller saß, mich meistens minimal amüsierte und meine Highlights des Abends die einfach überragenden Pizza-Brötchen waren oder zu Hause mit Freunden und/oder Mutti saß und die grandiose Sissi-Reihe schaute.

Dieses Jahr war alles anders. Zwar leider ohne Sissi, dafür aber trotzdem ziemlich grandios! Gemeinsam mit meiner besten Freundin Steffi beschloss ich in Frankfurt am Mainufer das neue Jahr einzuläuten und den Abend spontan zu gestalten, so machten wir uns auf den Umweg nach Sachsenhausen. Wir gingen in die hot Bar, in der es dem Panda sei Dank Tequila-Shots für 1€ gab. Auf diese Bar ist immer Verlass. Wir trafen dort ein paar nette Italiener, mit denen wir uns blendend verstanden und betrunken haben. Als sie uns ein wenig zu anhänglich wurden, zogen wir nach dem ein oder anderen Tequila weiter in die nächste Bar. Wir begaben uns in einer ecuadorianische Äbbelwoi-Kneipe und machten uns nach geleerten Gläsern in Richtung Main-Ufer.

Steffi hatte zuvor von irgendeinem zwielichtigem Menschen 50 Böller für 2€ erworben und wir ließen getrost Böller in die Luft gehen. Diese 50 Böller, oder vielmehr der Vorgang sie anzuzünden, verursachte dann unglaublich schmerzhafte Brandblasen an unseren Daumen. Nun weiß ich, warum ich sonst nie Böller zischen lasse.
Ich weiß nicht, ob es nur mir so ging, aber irgendwie bemerkte ich den exakten Moment nicht, in dem das neue Jahr eingeleutet wurde. Es war laut, grell und doch irgendwie dunkel, überall waren Menschen, die ich nicht kannte, wir waren vermutlich auf der Alten Brücke und ich war betrunken. Wir haben geböllert, was das Zeug hält, haben Fremden herzlichst ein frohes Neues gewünscht und haben idiotischerweise sogar eine Gruppe von Jungs überreden können, ihre Raketen aus unseren Händen in den Himmel feuern zu lassen. Ja, ich spreche von Feuerwerkskörpern und nicht von ihren Penissen (ist das der richtige Plural?).

Irgendwann sind wir dann mit einer Gruppe sympathischer junger Männer, von denen einer Tommy hieß und glatzköpfig mit Brille war, zurück Richtung Alt-Sachs und sind wieder durch die Bars gezogen. Von den Jungs haben wir uns dann schnell wieder getrennt. Aber das Gute (oder Schlechte, je nachdem, wie man es sieht) ist, dass man in Alt-Sachs immer wieder aufeinander trifft. Steffi und ich haben dann noch Country-Potatoes mit Aioli gegessen. Und diese Aioli war wirklich die beste, die ich jemals in meinem Leben genießen durfte. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen! Und dafür, dass auch andere das tun, hat Steffi bereits gesorgt, denn mit sehr viel Freude und Engagement hat sie dem Promoter unter die Arme gegriffen und kräftig Leute angeworben. Sind wir mal ehrlich, eine junge, hübsche, betrunkene, junge Dame ist nun mal um einiges ansprechender als ein älterer Herr mit karamell-farbener Haut und grauem Schnauzer, zumindest für dieses ausgewählte Publikum.

Mit einem Mal hat uns dann die Tanz-Lust gepackt und wir wussten, in welchen Läden wir das am besten ausleben konnten. Mit ein paar Drinks begaben wir uns dann in eine Bar, die ich L nenne. Das Problem dort war, dass man sich zwei Sekunden auf der Tanzfläche befand und bereits ein in enge Hosen gekleidetes Geschlechtsteil am Hintern kleben hatte. Wenn wir mal ehrlich sind, haben wir die Aufmerksamkeit schon ein wenig genossen, jedoch wurde es dann doch irgendwann ganz schön lästig und wir sind in die Bar R gegenüber gegangen und haben da wild abgetanzt. Habe dort eine Mütze gefunden und behalten.
Ich möchte die Bars nicht geheimhalten, habe bloß keinen Schimmer mehr wie die heißen. Die eine war Links, die andere Rechts von uns. Fertig.

Auf der Straße haben wir Kneipen-Berater gespielt und Steffi kam auf die lustige Idee, mal in die Eintracht-Kneipe reinzuschneien. Also sind wir da rein. Die Menschen, die vor der Bar saßen, haben uns auch echt herzlich empfangen. Der Bar-Keeper jedoch erblickte uns und zeterte sofort: "Raus!" Steffi tappte niedergeschlagen raus, aber ich wollte diese Ungerechtigkeit nicht auf mir sitzen lassen und fragte nach, was denn der Grund für den verbal sehr groben Rauswurf sei. Er zuckte bloß die Schultern, deutete auf mich und sagte: "Das is'n Offenbach-Fan." Pf.. Man muss wissen, der OFC und die Eintracht sind wie meine Schwester und ich: können sich einfach nicht leiden, aber sind eigentlich genau das Gleiche. Achtung, das war ein Witz.
Im Nachhinein habe ich übrigens vier mögliche Theorien aufgestellt, weshalb wir tatsächlich aus dieser Eintracht-Kneipe geflogen sind:

  1. Er war Sexist. (In dieser Bar waren maximal 3 Frauen abgesehen von uns.)
  2. Er war Rassist. (Meine Mutter kommt von den Philippinen und das sieht man mir auch an.)
  3. Er ahnte, dass ich etwas zu jung war, um um 3 Uhr nachts durch die Straßen zu touren.
  4. Ihn störte die Guinnes-Dose in meiner Hand, mit der ich zuvor bei einem cleveren Tausch eine Flasche Bier ersetzte.


In dieser Nacht sollte noch sehr viel passieren und vor allem eskalieren! Wollte nur mal einen ersten Eindruck entstehen lassen :)

Somit der 1. Teil meiner Silvester-Nacht. Wenns Euch interessiert oder unterhalten hat, schaut doch einfach die nächsten Tage nochmal vorbei oder lasst Eure Meinung in Kommentaren da. Wenn nicht, ignoriert mein stilles Tagebuch und erzählt es bitte nicht meiner Mama ;)

-Nila

FLORENCE + THE MACHINE - DOG DAYS ARE OVER